Orthopädietechnik-Mechaniker:innen stellen medizinisch-technische Heil- und Hilfsmittel her, die zur Entlastung bzw. Stützung geschwächter oder fehlgebildeter Körperteile dienen. Im Bereich der Orthesentechnik können dies z.B. Stützmieder, Bandagen, Beinstützen oder Rumpfstützen sein. Im Bereich Prothesentechnik werden nach medizinischen Unterlagen Prothesen (= künstlicher Ersatz fehlender Körperteile) hergestellt, die zum Ausgleich von Fehlbildungen und Erkrankungen des menschlichen Bewegungsapparates dienen.
Bei der Fertigung werden Werkstoffe wie Holz, Metall und Kunststoffe verarbeitet. Orthopädietechnik-Mechaniker:innen informieren und beraten ihre Kund:innen bei den Anproben und nehmen körpergenaue Anpassungen vor. Sie arbeiten in Werkstätten von orthopädischen Fachgeschäften oder in orthopädischen Abteilungen von Krankenhäusern, Fachärzt:innen und Physiotherapeut:innen.
Dass eine Ausbildung nicht immer selbstverständlich ist, zeigt die Geschichte von Adnan, einem jungen Syrer, der sein Glück in die Hand nahm und den Weg als Orthopädietechnik-Mechaniker in unserer Filiale in Landsberg einschlug.
Anfang 2019 bekam Filialleiter Alexander Bundschuh die Anfrage, den 28-Jährigen Adnan in seiner Filiale aufzunehmen. Im Rahmen des Integrationsprogrammes der Arbeitsagentur ging es um die Vermittlung von Arbeitsplätzen an Geflüchtete. Der junge Migrant hatte die Initiative ergriffen, sich bei der Landsberger Filiale zu bewerben.
Nach dem Erhalt der Bewerbungsunterlagen war die Neugierde seitens Filialleitung groß und es kam schnell zu einem Kennenlernen, so Bundschuh: „Interessanterweise hatte Adnan schon Praktika im Bereich Orthopädietechnik bei anderen Firmen absolviert, somit hatte er die besten Voraussetzungen. Daher habe ich Ihn zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.“
Adnan selbst erzählt von seinen ersten Schritten in Deutschland und vom Werdegang in seinem Heimatland: „Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich in Syrien eine Ausbildung zum Schweißer abgeschlossen. Danach habe ich Literatur studiert. Leider nur vier Jahre, dann musste ich fliehen. In Deutschland habe ich dann zuerst in der Gastronomie gearbeitet.“
Mit viel Begeisterung erzählt uns der neue Lehrling von seinem Arbeitsalltag: „Zu meinen Aufgaben gehört das Anfertigen von Prothesen, Orthesen und Einlagen schleifen. Ich mache Kostenvoranschläge und berate Kunden bei Hausbesuchen.“
Kundengespräche mag Adnan am liebsten. Das gelingt Ihm immer besser, da seine Deutschkenntnisse mittlerweile sehr gut sind. Mehrere Kurse hat er bereits absolviert, die Führerscheinprüfung steht ebenfalls an, so dass er auch beruflich mobil sein kann. Seine eigene Wohnung hat er bereits bezogen. Auf die Frage, ob er Pläne oder Wünsche für die Zukunft hat, antwortet er bescheiden: „Wünsche habe ich nicht, aber ich möchte weiter in dem Bereich arbeiten, natürlich in unserem Team mit ganz viel Spaß. Ob ich meinen Meister machen will, entscheide ich nach der Ausbildung.“
Zusammenfassend hat Filialleiter Bundschuh nur lobende Worte für seinen Auszubildenden: „Adnan entpuppte sich als Musterbeispiel, wie man sich in eine fremde Gesellschaft einlebt – alles in allem also ein Glücksgriff!“
Bei Streifeneder lassen sich auch Schnupperstunden absolvieren. So kann man am besten herausfinden, ob der Ausbildungsberuf geeignet ist. Schnupperstunden-Termine können über azubibetreuung@streifeneder.de angefragt werden.